Kurztour ins Elsass
Ein herrlicher Morgen begrüsste mich, als ich erwachte. Nun denn, die Varadero bereit machen und eine Heimweh-Tour ins Elsass machen. Die Woche davor hat uns verwöhnt mit tollem Spätsommerwetter. In Richtung Basel sahs nicht gerade toll aus, aber vor Mulhouse dann erspähte ich blauen Himmel über den Vogesen.
Hier ist gut ruhen am Fusse des Col de Hunsrück. 5 Motorräder haben mich gekreuzt, sonst war keine Menschenseele unterwegs. Welch ein Gefühl der Vara die Sporen geben zu können.
Meine treue Begleiterin auf unzähligen Fahrten....
Herrliche Ausblicke belohnten mich auf dem Hunsrück. Die Fahrt hinunter war eindrücklich.
Das kleine Örtchen Bourbach le Bas, mit "Bsetzisteinen" in den Kurven.
Weiter gings zum Lac de Sewen. Am Fuss des Ballon d `Alsace. Das schmale Strässchen wird als Rennpiste benützt. Im oberen Teil zeugen Reifenspuren vom Bergrennen auf den Pass.
Kurz vor der Passhöhe ein Blick hinunter nach Dolleren. Ich schmunzle immer wieder über die Ortsnamen in Elsässisch....Übrigens sprechen viele Elsässer noch Elsässisch. Ein wunderschöner Dialekt.
Die Wolken rasten am Himmel entlang, ein kalter Wind wehte über den Sattel. Die warmen Kleider sind nun angesagt im Herbst.
Die Abfahrt nach Bussang. In umgekehrter Richtung sind wir auf einer Herrenausfahrt unterwegs gewesen.
Geishouse, ein Ort über Saint Amarin, unser Ferienort. Die Strasse ist nach dem strengen Winter vom letzten Jahr aufgebrochen. Wie in Frankreich normal, werden Schilder aufgestellt, Chausee déformé. Aber gerade dies macht Frankreich unvergesslich, die lässige Einstellung wirkt sich auf das Lebensgefühl aus. Mir gefällts....
Ein starker Eindruck hinterliess diese Fichte bei mir. Was hat sie alles erlebt? Ich denke da an die Auseinandersetzungen während des 1. Weltkrieges 1914-1918.
Geniesse den Ausblick....
Warten auf den Fahrer....
Vom Grand Ballon d`Alsace ein Blick in die Ebene von Cernay...
Eine Horde Quadfahrer kurvte ums Eck, eiernd und nicht vertrauenserweckend mit Sozia kurvten sie nach Vielle Armand.
Ich beschloss die Tour in Cernay. Der Soldatenfriedhof beeindruckte mich einmal mehr. Die Spahis der französischen Armee bekamen mohammedanische Grabsteine. Sie mussten als Soldaten der Kolonialstaaten unter der Flagge Frankreichs Dienst leisten. Viele von den Spahis fanden ihre letze Ruhe in fremden Erdreich im Elsass. Alte Fotografien in der Gaststube auf dem Hartmannswillerkopf zeigen den Berg völlig zerschossen. Nur Baumstümpfe ragten damals in den kalten Herbsthimmel bei Kriegsende. Wenige Jahre später fand der Wahnsinn im Ausbruch des 2. Weltkrieges seine Fortsetzung. Viele Gedenkstätten zeugen von den Toten der Résistance und der Bevölkerung. Ganz zu schweigen von den toten Soldaten. Nachdenklich fuhr ich los in Richtung Basel.