Trans Croatia 2014

Ende Mai, anfangs Juni gehts nach Kroatien. Ein weisser Fleck auf meiner Reisekarte. Ich bin gespannt was uns erwartet. Martin hat die Tour erarbeitet, er ist schon einige Male im Balkan unterwegs gewesen. Mein Interesse ist gross, um mich mit den Leuten und der Gegend auseinander zu setzen. Auch will ich mit meinen Vorurteilen aufräumen, denn ich gehe davon aus, dass Biker willkommen sind. Meine Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Mitkommen darf die Africa Twin, genannt Madame. Sie wird mich die paar tausend Kilometer treu mittragen. Nicht fehlen darf die rolling Werkstatt. Um wenns drauf an kommt, Hilfe leisten zu können. Ich habe vor ein Reisetagebuch zu führen, sofern ich Zugang zum Web habe. Ihr dürft gespannt sein auf Bilder und Erlebnisse von mir.

Bike-Equipment:

Ich werde mit den Monsoon-Saddlebags von Enduristan reisen. Daneben wird der Sandstorm Tankrucksack und Lugagge-Roll von Enduristan meine Habe aufnehmen. Um ein wenig flexibler zu sein, habe ich mir die neue Zusatztasche von Enduristan gegönnt. Ebenso eine kleine Hüfttasche die meine persönliche Habe auf Mann mittführt. Die Enduristan Monsoonsadflebsgs und die Tornadoroll sind das Beste was ich je mitführte. Leicht absolut dicht, handling easy. So stell ich mir dies Ausrüstung eben vor. 

Drivers-Equipment:

Mein Badlands-pro von KLIM wir mein Reiseanzug sein. Der Helm ist ebenfalls von KLIM; der F4. Gepaart mit der Radius-Goggle. Eine perfekte Abstimmung. Die Handschuhe werden die Moijave und der Caldera meine Hände schützen. Sicher noch nehme ich meine Sommerhose mit. Den Luxus leiste ich mir. Meine Ausrüstung ist perfekt, keine Wünsche die offen bleiben. 

News:

Nun ist die Africa Twin bereit. Vergaser synchronisiert, neue Reifen und ein umfangreicher Check. Ab dem 12. Mai wird die Ausrüstung komplettiert und auf die Maschine montiert. Die Vorfreude ist schon gross auf die Reise! 

Fotos pflege ich nach meiner Rückkehr ein. Habt also noch ein wenig Geduld. 

Die Reisegruppe, zu Fünft auf der Trans Croatia

Tag 1:

Früh Morgens zu Hause gestartet um dann im Heidiland die anderen Reisekollegen zu treffen. Über die Pässe Flüela und Ofen gings ins Vinschgau. Meine Madame, die 750er Africa Twin, hat die Ehre mich auf der Trans Croatia mitzunehmen. Weiter düsten über den Karerpass nach Belluno. Dort beeindruckte uns die Staumauer die nach einem Bergsturz nun ohne Wasser vor sich hin gammelt. Das Ruschgebiet ist von riesigem Ausmass, der ganze Hang rutschte ab in den aufgsestauten See. Viele hundert Tote hinterließ das Unglück. Schon einige Male habe ich von der Staumauer gelesen und mir keine Vorstellung machen können. Nun habe ich diesen Ort selber gesehen, nachdenklich sass ich auf meine Maschine und fuhr als Letzter los.

Tag 2:

Nach dem Start am Morgen waren wir zügig in Richtung Slovenien unterwegs. Herrliches Spanferkel zum Mittag genossen. Ein Essen das in der Region Tradition hat. Nach der Feierabendrunde eine Dusche genossen. Die kleine 800er durfte ich fahren, doch das ging sehr flott um die Ecken. Herrlich zu fahren, Gas auf Gas zu, fast nie bremsen, hammermässig. Das Debriefing beschliessen wir mit einem Bier. Morgen gehts in die Berge zu einer ausgiebigen Runde.

Tag 3:

Eine Tagestour führte uns von Senj zur Insel Pag. Wir übersetzten mit der Fähre zur Insel. Karg und trocken zur Festlandseite hin zum Meer grün und bewachsen. Der Weg führte uns zur Käserei. Eigentlich war gedacht an einer Führung teilzunehmen. Weiter fuhren wir zur Brücke über den Meeresarm. Einschüsse an einem Nebengebäude zeugen von den Auseinandersetzungen. Nachdenklich nahm ich mit meinen Tourkollegn die Strecke wieder unter die Räder. Über die Berge nach Gospic gings flott über die Berge zurück nach Senj. Was mich sehr beeindruckte war das klare Wasser an der Küste. Morgen gehts weiter der Küste entlang.

Tag 4: 

Morgens gehts los Richtung Trogir. Alles gepackt die Motorräder bereit. Erst der Küste entlang, dann einen Abstecher in ein Seitental. Beim überqueren der schmalen Brücke sind wir die Attraktion der Parkbesucher. Über Zadar rollten wir weiter nach Trogir. Da sind wir zwei Tage, um am nächsten Tag eine Rundtour in die Berge zu fahren.  Mehr dann Morgen Abend davon. Herrliche Strecken und dann am Abend wieder in Senj, wunderschöne Abendstimmung.

Tag 5:

Die Krka Wasserfälle waren unser Tagesprogramm. Eine tolle Runde und schon am Morgen ein Naturschauspiel ansehen. Über viele Stufen und und den Wald fließt das Wasser talwärts. Ein besonderes Erlebnis. Fische zu hauf im Fluss, glasklares Wasser und Frösche die es sich gut gehen lassen. Mich erstaunte wie in der Karstlandschaft das Wasser so im Überfluss vorhanden ist. Denn die kargen, karstigen Böden vermögen das Wasser nur schlecht an der Erdoberfläche halten. 

Tag 6:

Heute rollten wir über die Jadranska Magistrala weiter Dubrovnik zu. Im Örtchen Zastrog suchten wir für eine Nacht eine Bleibe. Kurz an den Strand und die Füsse ins Wasser strecken. Kurze Rückblende zu Heute, im Tal der Oms fuhren wir hoch zu einem grossen Kreuz. Der Blick über das Tal war herrlich. Eine alte Brücke machte mich gluschtig drüber zu fahren. Wäre eine tolle Schotterstrecke im Anschluss zum befahren gewesen. Morgen gehts auf die Fähre um den Zipfel von Bosnien zu umfahren. Waschtag war auch noch angesagt um die Kleider Ressourcen aufrecht zu erhalten.

Tag 7:

Auf der Jadranska Magistrala gings es in raschem Tempo Richtung Dubrovnik. Eine Strasse die für uns Motorradfahrer geschaffen ist. Die Ausblicke auf das Meer sind wunderbar, mir fehlen die Worte. Dubrovnik das wir Heute kurz besuchten, zeigte sich von seiner schönsten Seite. Ein kurzer Gewitterregen hat uns nach Dubrovnik begleitet. Sehr nachdenklich hat mich gestimmt das die Stadt im Krieg unter Beschuss war. 

Tag 8:

Heute war Dubrovnik auf dem Programm. Ein Rundgang auf der Stadtmauer liess den Blick über die Stadt schweifen. Herrlich diese Stadt, nach dem Krieg sind fast alle Spuren beseitigt. Einige wenige Einschusslöcher sind noch sichtbar. Natürlich hat die Stadt einige schwere Angriffe erlebt. Brennende Häuser und zerschossene Dächer waren vielerorts zu sehen. Doch die Stadt lebt und ist quierlig. Nachmittags fuhren wir den Berg hoch von wo die Stadt herrlich einem zu Füssen liegt. Die neue Kabinenbahn fährt die 450 m Höhenunterschied hoch. Gebaut wurde die von Caraventa, von unserem Seilbahnbauer aus Goldau. Neben der Bahn ist ein Museum des Krieges. Die Bilder sind stumme Zeugen der Auseinandersetzungen. Wie sinnlos der Krieg war, zeigt sich Heute wie die Stadt blüht und gedeiht. Morgen gehts weiter auf unserer Trans Croatia. 

Tag 9:

Heute fuhren wir über die Halbinsel nach Trpanj. Von dort über setzten wir nach Ploce. Die Fähre fuhr auf die Minute los. Rund eine Stunde dauerte die Überfahrt. Nochmals kurz auf der Jadranska Magistrala, bevor wir in die Berge abdrehten. Einmal mehr das Zollprozedere. Pässe bei der Aus- sowie der Einreise vorweisen. Bosnia i Herzegovina zeigte sich sehr verhalten. Viele Ortsnamen in kyrillischer Schrift sind getilgt oder schwarz übersprüht. Kurz danach trafen wir in Mostar ein. Viele Kriegsruinen säumen die Strassen der Krieg hat sehr deutliche Spuren hinterlassen. Die Serben haben es ganz klar im Visier gehabt die Kulturgüter zu eliminieren. Die Brücke über die Neretva ist wieder aufgebaut. Jedoch sind in der Altstadt viele Bauten noch zerschossen. Selbst an den Kirchen und Moscheen sind die Einschüsse zu erkennen. Mich hat das Bild sehr bedruckt. Denn der Hass wird viele Generationen noch bestehen. Auch wenn die neuen Staaten sich im Status der Beobachtung stehen. Die Zukunft wird zeigen ob die Staaten in der europäischen Gemeinschaft sich annähern werden. Zu hoffen ist es das ein friedliches Nebeneinander machbar ist. 

 Tag 10:

Von Imotski weg fuhren wir quer über die Berge zurück zur Küste. Herrliche Singleroads zu fahren, ein Genuss. Unterwegs blickten wir auf die Ebene unter Imotski zurück. Der See trocknet jeweils im Sommer aus. Nebendran fast nicht zum einsehen sind zwei Dolinen. Die beiden Seen die daraus entstanden sind gewaltig. Weiter über die Berge nach Makarska. Kurz auf die Küstenstraße und dann weiter zum Sveti Jure hoch. Ein gewaltiger Berg für hiesige Verhältnisse. Der Blick hinab zur Küste unbezahlbar. Genussvoll drehten wir auf und fuhren wieder zurück mit herrlichen Bildern im Fotoapparat. Morgen gehts ins Landesinnere. Ich berichte wieder. 

Tag 11:

Von Boska Voda an der Küste drehten wir ab ins Landesinnere. Unsere Richtung war die bosnisch - kroatische Grenze. Nach den Widrigkeiten an der Grenze konnten wir weiterfahren, Obwohl Bosnien - Herzegovina das Abkommen unterzeichnet hat, bestehen die Grenzer auf der grünen Insurance Card. Nach löhnen von acht Euronen gings nun doch weiter. Das Banjatal fuhren wir zügig entlang. In Banja Luka sind die Spuren noch immer deutlich zu sehen. Das Leid das hier zugefügt wurde nicht vorstellbar. Über herrliche kaum besiedelte Hochebenen erreichten wir Bjhac. Die Grenze kurz dahinter konnten wir ohne Verzögerung passieren. In Plitvice nun bleiben wir noch eine Weile um die Seen und die Gegend zu erkunden. 

Tag 12:

Heute haben uns die Plitvicer Seen beeindruckt. Die vielen Stufen über die das Wasser rauscht ein herrliches Bild. Eindrück!ich das UNESCO Welterbe. Da sagen Bilder mehr als tausend Worte. Die Wasserfälle sind wunderschön gelegen, kein Wunder wurden hier die Karl May Bücher verfilmt. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die Fälle, sind doch die Laufstege ins Gelände und Stufen gebaut. Die Bilder folgen wenn ich zu Hause bin.

Tag 13:

 Eine tolle Tagesrunde drehten wir Heute. Singleroads alte fast vergessene Strassen. Völlig über wachsen und seit 1989 nicht mehr im Straßennetz enthalten. In vielen Orten rund um Gospic sind noch viele Häuser beschädigt aus den Kämpfen rund um den Ort. Teils sind die Fassaden von Gewehrsalven wie Käse gelöchert. Auch Einschläge von Granaten sind noch zu sehen. Vielerorts nur notdürftig instandgesetzt. In Gospic machten wir Mittagshalt. Die Kellnerin sprach perfekt Deutsch. Dies fällt uns auf, sind doch viele Kroaten in den deutschsprachigen Ländern Arbeitnehmer. Auch sind wir durchwegs sehr freundlich bedient worden. Das gefällt mir sehr, sind wir als Motorradfahrer in Kroatien stets willkommen.

Tag 14:

Früh am Morgen verließen wir die Plitvicer Seen.  Eine herrliche Strecke durch die Wälder im Hinterland erwartete uns. Immer wieder machten Minenwarnungen uns bewusst dass wir uns im ehemaligenKriegsgebiet befanden. Viele Waldgebiete sind noch Heute massiver vermint. Ob jemals diese vollständig beseitigt werden ist wohl ungewiss. Auch viele Landstriche sind nicht begehbar, die Gefahr eine Mine zu erwischen ist einfach zu gross. Nun war es an der Zeit die Schotterstrecke unter die Räder zu nehmen. Leider haben Forst arbeiten den Plan Makulatur werden lassen. Meine Africa Twin hats locker abgeritten aber die beiden Naked Bikes haben Forfait erklären müssen. Nun denn die 15 Kilometer waren voll der Hämmer. Jedenfalls ist Schottern in Kroatien machbar und ist voll cool. Ich bin nicht zum letzten Mal in Kroatien unterwegs. 

Tag 15:

Wir nehmen die letzten Kilometer in Kroatien unter die Räder. Die Plitvicer Seen lassen wir hinter uns und Kurven liegen vor uns. Das Hinterland mit seinen Hügeln hat viele Eindrücke zu bieten. Hügel mit Wehrstädtchen und Türme. Herrliche Ausblicke belohnen uns für kurze Fussmärsche. Über Slovenien fahren wir weiter Richtung Trieste. Dis Ebene liegt in der Gluthitze, Kilometer fressen ist angesagt, um am späten Abend den Monte Grappa zu befahren. Unterkunft suchen, kein Problem das Albergo Antico, ein lebendes Museum, hat uns aufgenommen.

Tag 16:

Die letze Etappe auf dem Heimweg liegt vor uns. Rainer hat sich von uns verabschiedet und rollt direkt nach Hause. Wir Anderen nehmen die Dolomiten unter die Räder, um die tollen Kurven mitzunehmen. Bald sind wir in Livigno und tanken zu fantastischen 1.13 Euro Sprit. Über den Bernina und Julier ziehen wir zu Viert Richtung Chur. Im Heidiland schloss sich der Kreis unserer Tour.

Wir durften zwei Wochen tolle, fetzige Tage zusammen verbringen. Vielen Dank an euch Alle. Keine Unfälle und auch keine Ausfälle der Technik, meine Rolling Werkstatt konnte ich getrost versorgt lassen. 

Gerne fahre ich wieder mit euch, denn der Südosten von Europa ist ein herrliches Motorradgebiet. Hebets guet und wir sehen uns.

Die Teilnehmer:

Sonja, Ladies first. Wieveil haben wir auch gelacht in den Tagen.

Martin, the Tourguide....Alles im Griff.

Peter, unser Gewissen...

Rainer, der Gerucksackte auf Tour und It`ler... war ich froh drum!

Zuletzt, the Mechanic..... was war auch wieder??